Zusätzliche Schwerpunkte & Qualifikationen

Übersicht

Stottertherapie bei Kindern nach dem Lidcombe-Programm
(www.lattermann.net)

Eltern/Bezugspersonen lernen unter Anleitung der Logopädin wie das Programm eingesetzt wird und werden so zum Co-Therapeuten. Die Logopädin demonstriert die jeweiligen Elemente der Behandlung und leitet die Eltern/Bezugspersonen bei der Durchführung an. Schwerpunkte sind u.a., das Sprechen des Kindes richtig zu beurteilen, zwischen einer gestotterten und einer nicht gestotterten Äußerung zu unterscheiden, sowie den Schweregrad des Stotterns auf einer Skala einzuschätzen. Durch die intensive Einbindung der Eltern/Bezugspersonen, wird die Übertragung des stotterfreien Sprechens in den Alltag deutlich vereinfacht.

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Lese-Rechtschreibschwäche-Training / Therapie von Teilleistungsschwächen nach Dr. Brigitte Sindelar
(www.sindelar.at)

Sprach-, Sprech-, Lern- und Verhaltensstörungen können ursächlich durch Teilleistungsschwächen entstehen. Frau Dr. phil. Brigitte Sindelar ist klinische Psychologin und Psychotherapeutin an der Sigmund Freud Universität in Wien. Sie entwickelte ein standardisiertes Verfahren zur Erfassung und Behandlung von Teilleistungsschwächen.

Unter Teilleistungsschwächen versteht man einzelne Wahrnehmungsbereiche, die aufeinander aufbauen und sich gegenseitig ergänzen:

  • Auditive Wahrnehmung (Hörwahrnehmung und -verarbeitung)
  • Visuelle Wahrnehmung (Sehwarhnehmung und -verarbeitung)
  • Raumorientierung
  • Intermodalität (Zusammenspiel / Verarbeitung von Hör- und Sehwahrnehmung)
  • Serialität (Bildung und Weiterführung von Reihenfolgen)

Diese Teilleistungen sind in der Regel einheitlich entwickelt (einheitlich durchschnittlich, überdurchschnittlich oder unterdurchschnittlich).
Ihr Zusammenwirken ermöglicht uns das logische Denken, Konzentration und Aufmerksamkeit – die Basis für lesen, schreiben und rechnen. Kommt es zu Schwierigkeiten in einem oder mehreren der oben genannten Bereichen, spricht man von einer Teilleistungsschwäche.

Eine entsprechende Untersuchung kann abklären, ob eine Teilleistungsschwäche vorliegt. Das anschließende Therapieprogramm trainiert Schritt für Schritt die nicht voll ausgereifte Teilleistung nach und hilft ihr nachzureifen.

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Neurofunktionelle Reorganisation nach Beatriz Padovan
(www.padovan.pro.br )

Die Neurofunktionelle Reorganisation ist eine Behandlungsmethode für Menschen jeden Alters.

Sie ist als ganzheitliche Therapiemethode zu verstehen und wurde von Frau Beatriz Padovan, Waldorfpädagogin und Logopädin in Brasilien, entwickelt. Später wurde die Methode von ihrer Tochter, Frau Sonia Padovan Catenne, Neurologin, unterstützt. Während der engen Zusammenarbeit mit Ärzten aus verschiedenen medizinischen Bereichen (Kieferorthopädie, Neurologie, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde) erkannte Frau Padovan den hohen Stellenwert der Bewegungsentwicklung und den vorsprachlichen Funktionen Atmen, Saugen, Kauen und Schlucken.
Viele Sprach-, Sprech-, Stimm-, Hör- oder Schluckstörungen sowie Entwicklungsstörungen aller Art beruhen auf einer Schädigung oder unvollständigen Reifung des Zentralnervensystems. Es wird davon ausgegangen, dass durch die Wiederholung frühkindlicher Bewegungsmuster wie u.a. Rollen, Kriechen und Krabbeln noch nicht ausreichend ausgebildete Strukturen im Zentralnervensystem wachgerufen und neue Synapsen gebildet werden können.

Auffälligkeiten in den Bereichen Wahrnehmung und Motorik werden durch zahlreiche Mund- und Körperübungen abgebaut. Durch das Übungsprogramm wird die natürliche Entwicklung der o.g. Bereiche nachgearbeitet bzw. wiederholt. Lücken, Fehler und Defizite können so ausgeglichen werden. Der Patient holt auf und lernt das, was ihm bisher gefehlt und was er in seiner bisherigen Entwicklung versäumt hat.
Alle Übungen werden mit Liedern oder Reimen begleitet, wodurch auf indirekte Weise Rhythmusgefühl, sprachliche Gliederungsfähigkeit, phonologische Differenzierungsfähigkeit und Konzentration verbessert werden.

Warum ganzheitlich?
Dr. Sonia Padovan Catenne: „Wenn der Mund ganz allein, ohne Mensch drum herum, zur Therapie kommt, dann kann er ganz allein therapiert werden! Wie oft kommt der Mund nur ganz allein zur Therapie?"

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Therapie von Sprachentwicklungsverzögerungen nach Dr. B. Zollinger
(www.kinder.ch)

„Beim Spielen sprechen lernen.“

Etwa zehn Prozent aller Kinder beginnen im Alter von zwei bis zweieinhalb Jahren nicht wie erwartet zu sprechen. Oft wird auch beobachtet, dass das Kind nicht „gut“ spielen kann, ängstlich, schüchtern oder allzu draufgängerisch ist. Zudem bestehen offensichtlich Zusammenhänge zwischen einem späten Sprechbeginn, einer verzögerten Sprachentwicklung sowie Lern- und Verhaltensschwierigkeiten.

Sprache ist ein Stellvertreter für die Realität. Wir brauchen sie als Symbol, um über Dinge, Handlungen und Gefühle zu berichten, die nicht sichtbar, hörbar oder fassbar sind. Wir können uns z.B. mit Hilfe von Sprache eine ganz bestimmte Situation oder ein spezielles Gefühl vorstellen.
Manche Kinder können nur schwer Vorstellungen und Bilder im Kopf entwickeln, wenn wir ihnen etwas erzählen. Sie haben Schwierigkeiten, an Dinge, Handlungen und Gefühle zu denken. Als Folge davon können sie sich nur ungenügend mitteilen und ausdrücken. Nur durch Sprache kann Ihnen Ihr Kind etwas von den Erlebnissen im Kindergarten oder bei seiner Oma mitteilen.

Kinder, die nur ungenügende Vorstellungen und Bilder im Kopf entwickeln können, haben oft nur wenige Spielideen und können so nicht richtig spielen. Als Folge wird sich auch das Sprechen und die Sprache nicht korrekt weiterentwickeln.

Damit das Kind die Sprache entdeckt, sind verschiedene wichtige Voraussetzungen notwendig, welche zunächst diagnostiziert und im Laufe der Therapie erarbeitet werden.

Für welche Kinder ist die Zollinger-Therapie geeignet?

Für Kinder ab 2 ½ Jahren, die

  • noch nicht zu sprechen begonnen haben
  • nur sehr wenige Wörter sprechen (weniger als 50 Wörter)
  • keine Zwei-Wort-Sätze bilden (z.B. „Ball haben“)
  • Sprachverständnisprobleme haben
  • kaum Blickkontakt aufnehmen
  • überwiegend nonverbal kommunizieren (`mit Händen und Füßen´)
  • ein auffälliges Verhalten zeigen und sehr aggressiv sind oder sich sehr zurückziehen

Für Kinder im Kindergartenalter (3 bis 6 Jahre),

  • deren Wortschatz stark eingeschränkt ist
  • die Schwierigkeiten bei der korrekten Satzbildung haben
  • die nicht alleine spielen können (d.h. die nur sprunghaft und oberflächlich spielen oder gar keine eigenen Spielideen haben)

Wir fördern bei kleinen Kindern ab 2 Jahren die Sprachentwicklung über therapeutisches Spielen. Vielfältiges Spielmaterial steht dafür zur Verfügung wie z.B. Kochgeschirr, Zug, Puppen, Bauklötze oder Fahrzeuge. Ihr Kind kann sich daraus selbst aussuchen, womit es spielen will und was sein Interesse besonders weckt.
Ihr Kind soll die Welt der Gegenstände kennen lernen. Es soll die Dinge sehen, hören und anfassen. Erst so kann es in einem späteren Schritt verstehen, dass die Dinge auch existieren, wenn sie gerade nicht zu sehen sind. Im letzten Schritt soll Ihr Kind verstehen, dass die nicht anwesenden Dinge durch Wörter repräsentiert werden können.

Das gemeinsame Thema im Spiel ist die Grundlage der Mitteilung und der Sprache. Kinder, die nicht spielen und somit in ihrer Spielentwicklung verzögert sind, haben häufiger eine Sprachentwicklungsverzögerung. Diese Kinder haben keinen Inhalt, über den sie sprechen können.
Wir zeigen Ihrem Kind in der Zollinger-Therapie, dass es spannend und bereichernd sein kann, den Spielpartner anzuschauen, ihm zuzuschauen, ihn bei Problemen um Hilfe zu bitten und ihn etwas zu fragen. Außerdem soll Ihr Kind in der Therapie seine eigenen Gefühle und Absichten kennenlernen. Es wird lernen, dass seine eigenen Gefühle und Absichten nicht immer mit denen der Logopädin oder der Eltern übereinstimmen. Dann, wenn Ihr Kind es geschafft hat, sich abzugrenzen, kann es seine Gefühle und Absichten mit seinem Spielpartner teilen und sie ihm mitteilen.

Weshalb ist eine früher Therapiebeginn wichtig und sinnvoll?
Wenn Kinder, die an ihrem 2. Geburtstag eine deutliche Verzögerung der Sprachentwicklung zeigten, mit 3 Jahren in den Kindergarten kommen, fallen sie nicht nur wegen ihrer mangelnden Sprachkompetenz auf. Sie sind auch unruhig, schnell zappelig oder eher verträumt und antriebsarm.
Dieses Verhalten kommt daher, dass es ihnen oft langweilig ist und sie die Sprache nur mangelhaft verstehen. Aufgrund ihrer Probleme beim Sprachverständnis haben sie Schwierigkeiten, Geschichten und Spielen im Stuhlkreis zu folgen. Außerdem tun sie sich schwer im Kontakt mit anderen Kindern. Dabei zeigen sie häufig auch ein sehr aggressives Verhalten, da sie sich nicht mitteilen können.

Im Vorschulalter fällt auf, dass sie sich wenig für Buchstaben interessieren. Sie haben Probleme, längeren Vorlesegeschichten zu folgen und können schlecht reimen.

In der Schule
Im Schulalter ist das Risiko, eine LRS (Lese-Rechtschreib-Schwäche) zu bekommen sehr hoch. Soziale und emotionale Probleme sind die weitere Konsequenz. Schwierigkeiten in Mathe bei Textaufgaben sind sehr häufig zu beobachten. Die gesamte Schullaufbahn eines Kindes kann gefährdet sein.

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Poltertherapie bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen
(nach Ulrike Sick)

(www.forum-poltern.de)

Poltern zeigt sich durch eine meist sehr undeutliche Sprechweise, hohem Sprechtempo und überstürztem Sprechablauf. Es kann zu Rhythmusunregelmäßigkeiten in Wort und Satz, Umstellungen und Auslassungen von Wörtern und Silben kommen. (Beispiele: aus "zwitschern" wird "schwitzern", aus "Mikrophon" wird "Miphon") Patienten die mit der Diagnose Poltern in die logopädische Praxis kommen, werden oft schwer verstanden und bekommen entsprechende Rückmeldungen von ihrem Umfeld. Im Unterschied zu Patienten, die Stottern, haben Patienten, die Poltern, weitgehend kein Bewußtsein der Störung.Die Therapie zielt auf die Besserung des Sprechablaufs und der Artikulation über gezielte Steuerungsvorgänge. Bei der Durchführung der Therapie ist die Beratung, Bewusstmachung und systematische Einübung von Sprach- und Artikulationsabläufen unter Berücksichtigung der Körpermotorik maßgebend. Übungen im Bereich der Artikulationsmotorik, der Sprechatmung und Stimmqualität sind von besonderer Wichtigkeit. Die Verminderung des Sprechtempos trainiert man z. B. mit Hilfe eines Metronoms oder des Silbenklopfens mit dem Finger. Als äußerst sinnvoll für die Therapie des Polterns erweist sich die Zuhilfenahme von auditiven bzw. audio-visuellen Aufnahmegeräten (Cassetten- / Videorecorder ). Das nachfolgende Abhören und Erklären des fehlerhaften Sprechablaufs zielt auf eine Bewusstmachung der Symptomatik.

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Myofunktionelle Therapie nach Anita Kittel
(www.anitakittel.de)

Bei einer Myofunktionellen Störung besteht häufig eine offene Lippenhaltung, wobei die Oberlippe verkürzt und die Unterlippe verdickt, gerötet und nach außen gerollt ist. Oft steht Speichel in den Mundwinkeln, die Unterlippe ist nass. Die Zungenspitze ist an oder zwischen den Zähnen, sowohl wenn der Patient spricht, als auch in Ruhe. Die Spannung der Zungenmuskulatur ist unausgeglichen und die Zungenfunktion eingeschränkt. Dadurch richtet sich der Druck der Zunge beim Schlucken nicht gegen den Gaumen, sondern gegen die Front- und/oder Seitenzähne, was Zahnfehlstellungen und Kieferanomalien zur Folge haben kann. Weitere Symptome sind Körperpannungs- und Haltungsprobleme, Mundatmungs- und Artikulationsstörungen. Durch gezielten Einsatz von Mund- sowie Körperübungen soll den oben genannten Symptomen entgegengewirkt werden.

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Arbeitsmethode nach McGinnis modifiziert von Renate Meir

Die Methode ist vor allem für Kinder konzipiert, die in der Lautverwendung und/oder Lautbildung Schwierigkeiten zeigen.
Laute im Mund wahrzunehmen und zu unterscheiden, schnellen Mundmustern zu folgen bzw. sich diese in der richtigen Reihenfolge zu merken, fällt den betroffenen Kindern sehr schwer. In der klar strukturierten und systematisierten Methode wird eine Verknüpfung sämtlicher am Sprechvorgang beteiligter Sinneswahrnehmungen angestrebt (Hören, taktiles Empfinden, Sehen). Das, was das Kind hört, vom Mundbild ablesen und im Mundraum spüre kann, wird durch einen Großbuchstaben sichtbar gemacht. Vokale werden rot, Konsonanten blau geschrieben.

Differenzierungsübungen der verschiedenen Laute und Buchstaben sind als fester Bestandteil eingebaut und beziehen sich auf unterschiedliche Kanäle:

  • auditiv (Unterscheidung über das Ohr)
  • taktil-kinästhetisch (Unterscheidung durch Erspüren)
  • visuell (Unterscheidung über die Augen)

Der Therapieansatz kann bei Kindern, die in ihrer weiteren Entwicklung Schwierigkeiten im Lese- und Rechtschreiberwerb erwarten lassen, auch prophylaktisch angewendet werden.

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Therapie von Sprachentwicklungsverzögerungen auf der Basis der Sensorischen Integration (Susanne Renk)

Es gibt zunehmend Kinder mit Problemen in ihrer Wahrnehmungs- und Bewegungsentwicklung und folglich immer mehr Kinder mit Schulproblemen.

Dr. Jean Ayres (Ergotherapeutin und Psychologin) hat sich mit diesem Thema befasst und ein Erklärungsmodell entwickelt.
Sensorische Integration (SI) ist die Aufnahme und Verarbeitung von Sinnesreizen aus der Umwelt und aus dem eigenen Körper. Dazu gehören Sehen, Hören, Fühlen, Schmecken, Riechen, sich bewegen und Bewegung spüren. All diese Sinnesreize werden im Gehirn miteinander verglichen. Es wird Bekanntes erinnert und es werden Reaktionen und folglich Bewegungen, Sprache und Mimik entwickelt. Sensorische Integration ist ein normaler Vorgang, der bei jedem von uns ständig stattfindet. Jeder von uns hat also mit der Integration von Reizen zu tun. Und bei jedem von uns ist die Qualität von Bewegung unterschiedlich. Es gibt Kinder, die bewegen sich sehr geschickt, es gibt aber auch Kinder, die tollpatschig und ungeschickt sind, überall anstoßen, nicht gerne schaukeln und dabei wird ihnen schnell schwindelig oder schlecht. Manche Kinder haben große Probleme damit, angefasst zu werden oder selbst Gegenstände oder Materialien zu erfahren und zu untersuchen. Auswirken können sich solche Probleme auf z.B. Bewegungsqualität, die Handlungsfähigkeit, Aufmerksamkeit, soziale Kontakte und Beziehungen, das Schreiben und auch auf das Sprechen und die Sprache.

Das Wissen um die sensorische Integration gibt vielen bekannten sprachtherapeutischen Therapieinhalten eine neue Richtung. Ich möchte hiermit ausdrücklich betonen, dass unser Therapiekonzept keine ergotherapeutische Behandlung ersetzen soll und kann! Es dient lediglich dazu, die Grenzen der Logopädie auszuweiten, ohne jedoch die speziell logopädischen Ziele zu verlassen.

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Mini- Kids Stottertherapie für Kinder von 2-6 (Patricia Sandrieser)

Bei Stottern handelt es sich um eine Störung, die erstmals überwiegend in den ersten Lebensjahren auftritt. 5% aller Kinder beginnen während der Sprachentwicklung, meist zwischen dem 3. und 6. Lebensjahr zu stottern.

Stottern äußert sich in unfreiwilligen Wiederholungen von Wörtern, Silben oder Lauten, in Dehnungen von Lauten und / oder in Blockierungen von Wörtern. Häufigkeit und Schweregrad des Stotterns sind meist situationsabhängig und können phasenweise großen Schwankungen unterliegen. Als Begleiterscheinungen können das Einschieben von Wörtern, Satzabbrüche und -umstellungen, Sprechangst, Vermeideverhalten und Körpermitbewegungen und -anspannung auftreten. Diese Begleiterscheinungen resultieren aus dem Versuch, die eigentlichen Stottersymptome zu überwinden. Stotternde leiden häufig unter einem großen Störungsbewusstsein.

Stottern ist jedoch kein normales Phänomen der Sprechentwicklung. Eine spezielle Ursache für Stottern konnte bislang nicht erforscht werden. Man geht von einer Vielzahl unterschiedlicher, sich wechselseitig beeinflussender Faktoren aus, die das Auftreten sowie die Aufrechterhaltung und Chronifizierung des Stotterns begünstigen (z.B. genetische Faktoren, gestörte Hemisphärendominanz bzw. Lateralisation, Störung zentraler auditiver Rückmeldemechanismen beim Spracherwerb, gestörter Spracherwerb).

Darüber hinaus können umweltbedingte Belastungen (z.B. unregelmäßiger Tagesablauf, ständige Änderungen der familiären Konstellation, eine das Kind überfordernde Erwartungshaltung, Geschwisterrivalitäten) und / oder kommunikative Stressoren (z.B. ungünstiges Zuhörerverhalten, Hektik und Zeitdruck, ungünstiges elterliches Sprechverhalten, unablässiges Fragen oder Belehren des Kindes sowie eine "konkurrenzhafte" Sprechumgebung) zur Entwicklung und Aufrechterhaltung des Stotterns beitragen. Auch ungünstige Strategien im Umgang mit dem Stottern durch den Betroffenen selbst können das Stottern negativ beeinflussen und festigen. Ein einzelner auslösender Faktor wie beispielsweise ein Schock oder Trauma, wie von Eltern häufig beschrieben, reicht in der Regel nicht aus, um ein chronisches Stottern zu verursachen.

Ernst zu nehmende Warnzeichen für ein sich festigendes Stottern sind über einen längeren Zeitraum hinweg anhaltende sehr häufige Wiederholungen, sicht- und hörbare Anspannung beim Sprechen sowie ein zunehmendes Störungsbewusstsein und negative psychische Reaktionen des Kindes bei genetischer Disposition in der Familie, also einem stotternden Verwandten des Kindes. Wenn diese Anzeichen und Risikofaktoren auf Ihr Kind zutreffen, aber auch wenn sie im Umgang mit dem Stottern und Ihrem stotternden Kind verunsichert sind, sollten Sie sich an uns wenden, um eine Diagnostik, Beratung und ggf. Therapie in Anspruch zu nehmen.

Mini-KIDS (»Kinder dürfen stottern«; PATRICIA SANDRIESER / PETER SCHNEIDER, 2003) ist ein Konzept zur frühen direkten Therapie mit stotternden Kindern vom 2. bis 6. Lebensjahr.

Ziel der Methode ist es, ein lockeres und anstrengungsfreies Stottern ohne Begleitsymptome zu erarbeiten. So können sich die Kinder auch mit ihrem Stottern als kompetente und selbstbewusste Sprecher erfahren. Gleichzeitig kann dadurch die Überwindung des Stotterns erleichtert werden.

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Weitere Fortbildungen / Seminare

  • Linguistischer Ansatz in der LRS Therapie (Lese-Rechtschreib-Schwäche) basierend auf dem Logogenmodell (Silke Schalk)
  • Artikulationsstörungen und/oder Phonologische Störungen? Einteilung, Diagnostik und Therapie kindlicher Aussprachestörungen (Prof. Annette V. Fox-Boyer PhD)
  • Aus der Praxis für die Praxis – Materialien und Spielideen rund um die Behandlung syntaktischer und morphologischer Störungen bei Kindern (Birgit Müller-Kolmstetter und Carmen Barth MSc)
  • Sprachverständnisstörungen bei Kindern (Carmen Barth Msc)
  • Semantisch-lexikalische Störungen bei Kindern (Carmen Barth Msc)
  • Praxisorientierte Sprachanbahnung bei geistig behinderten oder stark entwicklungsverzögerten Kindern (Simone Homer-Schmidt)
  • Myofunktionaale Therapie (Michael Heptner)
  • Osteopathie & Logopädie - OsLo (Ulrike Albrecht, Klaus Albrecht, Jana Sobo)

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